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Historia Ordinis

(Die Geschichte des Ordens)

Vor rund 400 Jahren...

Die Geschichte des ODL reicht weit zurück bis in die Magierkriege, gleichwohl die Initialisierung zu Perricum nicht unbedingt gleichzusetzen ist mit der Entstehung des Ordens daselbst. Doch blicken wir zurück:
Als Rohal, der Weise, vom Kaiseramte, respektive vom Amte des Reichsbehüters, wie er selbst es nannte, zurücktrat, ließ er die Frage der Nachfolge ungeklärt. Es gab etliche Magiergilden und -verbindungen, die Anspruch auf den Thron erhoben. Ein Streit war die Folge, der anfangs mit Worten geführt wurde, bald aber in offene Gewalttaten mündete. Der Geschichtskundige weiß, was daraus geboren wurde - geboren aus Machthunger und Mangel an Einsicht und Weisheit. Aus Streit wurden Gewalttaten, und diese wiederum führten in eine der dunkelsten Epochen der Geschichte, in die Magierkriege.
Zu dieser Zeit schickte der weise Rohal sich an, bei Zorgan ein Heer aus Magiern, Geweihten und tapferen Kämpfern zu versammeln. Mit ihnen allen wollte er ziehen wider den sinistren Borbarad; sie alle warfen ihr Leben in die Waagschale, den Finsteren zu besiegen. Rohal sah schwere Zeiten auf den Stand der Arkanen zukommen, ungeachtet dessen, wie der Krieg ausgehen würde. Zuviel Leid und Schrecken sollten aus diesem Krieg erstehen, als dass die Magierzunft fürderhin dasselbe Ansehen würde erwarten dürfen. Zorn und Ablehnung waren es vielmehr, was die Magier zu erwarten hätten. Zum Schutze der arkanen Lehre beschloss er darum, einen arkanen Bund zu formen.
Und so hatte er machtvolle Artefakte geschaffen. Vier Magierstäbe, beseelt vom Geist und von der Kraft seiner selbst und durchdrungen von der Kraft des magischen Metalles Arkanium. Die silbergraue Farbe des Arkaniums aber zeichnet verantwortlich für den Namen, unter dem der Orden heute bekannt ist.
Diese Grauen Stäbe wurden den vier späteren Ordensgroßmeistern übergeben. Von den vier Ordensburgen aus sollten sie Wacht halten über das wertvolle Wissen, das die Zünfte bis dato gesammelt hatten, und gleichermaßen auch Schutz bieten den Magiern, die nach dem Kriege unverschuldet Ziel von Hass und Verfolgung sein würden.

Vom Bund zum Orden


Erst nach dem Krieg, als die letzte Schlacht geschlagen war und Rohals Geist in die Sphären entrückt war, wurde der Orden der Wächter Rohals von den grauen Stäben zu Perricum gegründet. Aus dieser Zeit stammen auch die meisten der überlieferten Eidesformeln und Ordenslieder.
Wie es des Weisen Rohal Wunsch war, gingen die vier Ordensgroßmeister ihrer ihnen zugedachten Aufgabe nach. Von den vier Ordensburgen wachten sie, wie es von Rohal bestimmt worden war, über den Schutz der Akademien, des gesammelten Wissens und über die Magier daselbst, die in Bedrängnis geraten waren. Der Hochmeister aber bezog seine Residenz in Gareth (später dann Angbar), um von dorten gleiches zu tun. In seinem Besitz befand sich der mit einem Onyx besetzte Stab Rohals.
Zu dieser Zeit ergingen eine Vielzahl von Gesetzen, die ein Ziel gemeinsam hatten: solch schreckliches Geschehen, solche Greuel, wie in diesem Kriege gesehen, sollten nie mehr wieder das Derenrund heimsuchen! Eine schwere Zeit brach an für alle Vertreter der arkanen Zünfte, geprägt von Misstrauen, ja Hass und Verfolgung. Eines der bekanntesten dieser Gesetze war das Garether Pamphlet, welches die Thronfolge bestimmte, vor allem aber die Freiheit der magischen Forschung eklatant einschränkte.
Viel schlimmer noch zeigte sich die Lage in Aranien, das die Auswirkungen des schrecklichen Krieges besonders hart zu spüren bekommen hatte. Hier zielten die Gesetze darauf ab, den Magierstand ein für alle mal auszulöschen. Magierakademien wurden geschlossen, und bedingt durch den besonders großen Hass mussten wohl mehr als 200 Gildenmagier das Land verlassen. Nur unter dem mühsamen Schutz des gerade erst gegründeten Ordens gelang diese Flucht, welche unter dem Begiff Aranischer Exodus in die Geschichte einging.
Als wieder Ruhe eingekehrt war und der Friede sich gefestigt hatte, fand der Orden schließlich die Muße, ein Statut zu ersinnen. Dieses sollte die Aufgaben, die Hierarchie und das Leben im Orden regeln und festlegen. Viele Richtlinien bestimmten das Leben im Orden, ein Teil davon war das regelmäßige Studium der rohalschen Schriften. Das aber sollte in späteren Jahren Anlass sein für Streitigkeiten innerhalb des Ordens. Die Schriften Rohals sind nur schwer verständlich und somit in mancherlei Weise auslegbar.
Der Hochmeister zu Gareth erkannte damals in der Auslegung der Großmeister eine immer größer werdende Abweichung zu der seinen. Fernab der Metropole schienen die Großmeister sich immer mehr der Versuchung rebellischen Gedankengutes hinzugeben, bis schließlich aus Gareth eine klare Weisung erging, die Betätigungen und Interpretationen zu überdenken. Verbunden mit dieser Weisung war die Aufforderung, jeglicher Magica Conjuratia zu entsagen und sich von Hexenmagie und Druidentum fernzuhalten.
Tatsächlich hatte sich bei den Großmeistern über die Jahre die Sichtweise dahingehend gewandelt, dass Druidentum und Hexenkult im gewissen Rahmen geduldet wurden, gleichzeitig aber der Ruf laut wurde, sich nicht nur gegen Nekromantie und Daimonismus zu wenden, sondern ebenso auch gegen religiösen Fanatismus und weltliche Repressalien. Eine Forderung, die beim Hochmeister auf die von ihm bemerkten rebellischen Einflüsse zurückgeführt wurde und letztlich ein Akt des Aufbegehrens gegen die Capitale darstellte.
Und so kam es schließlich zum Bruch. Rohals Schriften lieferten keinen klaren Beleg für die gestrenge Auslegung des Hochmeisters und die daran geknüpften Aufforderungen. Während die Wächter Rohals (OCR), der weiße Teil des ehemaligen Ordens heute die Verteidiger der Lehre immer wieder öffentlich als den abtrünnigen Teil des Ordens beschimpften, sah im Gegensatz eine Vielzahl der Ordensbrüder der grauen Stäbe in den Wächtern Rohals nichts weiter als eine Versammlung vom Magiern, die sich einer Überinterpretation und Verdrehung der rohalschen Schriften verschrieben hat.

Der Orden im Wandel der Zeit


Seit der Gründerzeit hat sich das Auftreten des Ordo Defensores mit den Aufgaben gewandelt. Auch wenn das Garether Pamphlet noch immer Gültigkeit besitzt, und ebenbso auch die Gesetze zum Aranischen Exodus; Nur noch wenige Potentaten tragen den Wunsch im Herzen, die Magie vom Derenrund zu tilgen. Tatsächlich sollen die Exodusgesetze in Bälde aufgehoben werden - nicht zuletzt aus Dankbarkeit für die Arbeit und die Opfer im Kampf gegen Borbarad und seine Erben! Dennoch gibt es immer wieder Fälle, die den Schutz des Ordens erfordern. Meist beschränkt sich in der heutigen Zeit dieser Schutz auf Rechtsbeistand in strittigen Fragen der Gesetzeslage z.B. die Forschung, Lehre und Ausübung der Magie betreffend.
Allein die zeitweiligen Einsätze gegen Nekromaten und Daimonologen erforderten in den letzten Jahren noch den Gebrauch gewaltsamer Maßnahmen. Der Orden hat sich stets bemüht, gewappnet zu sein für den Tag, an dem das Böse zurückkehren würde. Denn - was nur wenige wissen - der Orden sah es stets als eine seiner wichtigsten Aufgaben an, die Rückkehr Borbarads zu verhindern. Somit nimmt es nicht Wunder, wenn seit jeher das Sammeln und das Weitergeben von Wissen innerhalb des Ordens einen großen Stellenwert eingenommen hat und auch die Kampfausbildung der Laienbrüder niemals vernachlässigt wurde.
In den jüngst vergangenen Tagen, da der erklärte Feind, Borbarad, zurückgekehrt war, galt IHM (unheilig!) das Hauptaugenmerk. In zahlreichen Scharmützeln hat sich der ODL den Anhängern des Finsteren entgegengeworfen und tut es auch heute noch. Zahlreich waren die Verluste. Das Vorgehen mit größeren Truppenverbänden hatte jedoch nicht die Erwartungen an die Effizienz erfüllen können, so dass die Operation Perlbeißer, die militärische Offensive, bei der anno 32 Hal der nördliche Teil Tobrien zurückgewonnen werden konnte, für lange Zeit die letzte gewesen sein mag, in der sich der ODL in offener Schlacht präsentierte.
Einiges hat sich verändert mit dem Krieg gegen den finsteren Borbarad. Der zurückgekehrte Rohal ist vergangen, noch bevor der Krieg ein Ende gefunden hatte. In den Intrigen des Feindes verging ebenso der Orden der Wächter Rohals. Und der Ordo Defensores Lecturia beklagt unzählige Verluste, die in in der gefährlichen heutigen Zeit paralysieren.
Um auch in Zukunft den Aufgaben des Ordens gerecht zu werden, beschloss der ODL auf seinem Konvent zu Anderstein anno 28 Hal die Einteilung in Graue Garden, kleinen Einheiten also, die sowohl zur Durchführung von Kommandounternehmen wie auch zum Schutz der arkanen Zunft ausgebildet werden soll. Je nach Aufgabenstellung wird im heutigen Ordensalltag eine Graue Garde nach den Bedürfnissen zusammengestellt.
Der ODL tut sichtlich alles in der Macht stehende, seine Schlagkraft und ebenso auch seinen Ruf zu bessern. Durch brisante Missionen - wie etwa die Schließung des Risses über der Gor - wird der Ordo Defensores Lecturia seiner neuen Rolle gerecht und hat nicht zuletzt dadurch das Ansehen der magischen Lehre wieder in ein angemesseneres Licht rücken können!
Darin sieht der Orden heute sein Aufgabenfeld: den Ruf der magischen Lehre zu fördern und deren Freiheit zu garantieren. Um dies zu erreichen, streitet der ODL ebenso gegen Verstöße weltlicher Führer gegen Recht und Gesetze wie auch gegen Verräter und widernatürliche Feinde, die sich finsterer Magie bedienen, um die göttergewollte Ordnung zu erschüttern.

Chroniken und Quellen


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